Endlich Sommer – Sonne – Reisezeit. Die schönste Zeit des Jahres hat begonnen und lockt viele Camper wieder auf die Campingplätze. Doch der Nebeneffekt raubt oft den Schlaf. Wohnmobil oder Caravan werden zur Sauna. Im nachfolgenden Text verraten wir ein paar Tipps, wie es kühler im Fahrzeug wird bzw. es sich nicht so aufheizt.
Richtig lüften beugt vor und unterstützt die Kühlung per Klimaanlage
In den frühen Morgen und Abendstunden ist es von den Temperaturen her am angenehmsten. Gerade, wenn ein wenig Wind zugegen ist, sollten Fenster, Luken und Türen geöffnet werden, um frische Luft ins Innere des Wohnwagens-Wohnmobils zu lassen. So wird die Innentemperatur zwar nicht zwingend gesenkt, aber es wird angenehmer und die Hitze wird erträglicher. Sobald die Sonne und somit die Temperatur steigt sollten sämtliche Öffnungen geschlossen werden. Rollos helfen etwas gegen die direkte Sonneneinstrahlung. Ein schattiger Parkplatz hilft hier weiter. Allerdings kann unter Bäumen der SAT-Empfang gestört werden. Wer also fernsehen möchte, sollte auf eine mobile SAT-Anlage zugreifen oder statt fernzusehen einfach ein Buch zur Hand nehmen. Thermo- oder Isoliermatten, von außen angebracht helfen, das Wageninnere etwas angenehmer zu halten und unterstützen die Wirkung der Klimaanlage. Bevor die Klimaanlage eingeschaltet wird, sollte gelüftet werden, da sich Außen- und Innentemperatur angleichen und die Abkühlung mit der Klimaanlage so schneller möglich ist. Sobald die Klimaanlage in Betrieb ist, sollten Fenster, Türen, etc. geschlossen sein und ausreichend Luftzirkulation unter dem Fahrzeug stattfinden. Bei gestauter Luft unter dem Fahrzeug mindert sich die Leistung des Klimasystems.
Markisen für mehr Kühle im Inneren
Im Laufe des Tages wandert die Sonne. Auch der schattigste Parkplatz kann dies nicht verhindern. Durch eine Markise oder Sonnensegel kann weiterhin für ein schattiges Plätzchen gesorgt werden und die Kühle länger im Fahrzeuginnenraum gehalten werden. Stoffe mit UV-Blocker schützen Haut und Wohnwagen zusätzlich. Bei der Auswahl des passenden Sonnenschutzes für Reise- und Wohlfühlgefühl hilft der Fachmann sich bei der Vielzahl der Möglichkeiten zu entscheiden.
Klimaanlage oder Ventilator-Dachhauben
Klimaanlagen
Bei vielen Wohnwagen-Caravan- oder Kastenwagen-Modellen gehören Klimaanlagen nicht zum Standard. Es besteht die Möglichkeit eine Klimaanlage nachzurüsten. Wenn man viel auf Reisen in warmen Gegenden sind, lohnt sich der Einbau. Andernfalls kann auf eine mobile Klimaanlage zurückgegriffen werden. Der Vorteil- bei dieser Variante kann das Modell in den eigenen vier Wänden eingesetzt werden und bei Bedarf mit auf Reisen gehen.
Mobile Klimaanlagen
Mobile Klimaanlagen kann man von der Funktionsweise her mit einer Gefriertruhe vergleichen. Über ein Kühlmittel wird die Raumtemperatur heruntergekühlt. Die warme Luft aus dem Raum wird nach Außen abgegeben. Dies geschieht über einen Abluftschlauch, welcher bequem durch ein Fenster nach draußen gelegt werden kann. Obwohl mobile Klimaanlagen auch mittels Strom betrieben werden und dadurch Wärme erzeugen, übersteigt die Kühlleistung die entstandene Wärme deutlich. (Wie erwähnt, wird die warme Luft abgeführt.) Je nach Raumgröße und Gerät kann eine Temperaturreduzierung um bis zu 14 Grad Celsius erreicht werden.
Achtung - unser Expertentipp für Ihre Gesundheit: Selbst, wenn es draußen extrem warm ist sollte der Temperaturunterschied um ca. 6 Grad liegen, da sonst Kreislaufprobleme und Erkältungen drohen.
Verschiedenen Arten der mobilen Klimageräte
Grundlegend gibt es zwei Systeme von Klimageräte-Typen: Das Luft/Luft und das Luft/Wasser-System.
Luft/Luft-System
Bei diesem System wird die entstandene, gekühlte Luft verwertet, um das Kühlmittel herunter zu kühlen. Hierbei entsteht Kondenswasser, welches in einem Auffangbehälter gesammelt und regelmäßig (alle 2-6 Wochen) geleert werden muss.
Luft/Wasser-System
Luft/Wasser-Systeme nutzen das bei der Abkühlung entstandene Kondenswasser, um das Kühlmittel herunterzukühlen.
Die Vorteile: die Energie wird effizienter genutzt und es entsteht weniger Kondenswasser, weil dieses zum Kühlen genutzt wird.
Darauf kommt es beim Kauf an:
- Raumgröße
- Kühlleistung
- Energieeffizienz
- Lautstärke
- Schlauchlänge der Abluftschläuche
Funktionen der mobilen Klimageräte
Basis-Funktionen:
- Bedienung via Fernbedienung
- mehrere Stufen
- ein Automatik-Modus
- Sleep-Modus
- Kühlen und zugleich Entfeuchten
- einstellbarer Temperaturbereich (zwischen etwa 16 und 35 Grad Celsius)
Mögliche Zusatzfunktionen:
- Integration in ein Smart-Home-Netzwerk mit App-Steuerung
- separate Funktion zum Entfeuchten
- Funktion zum Heizen
- Timer mit automatischer Abschaltung
- separate Ventilator-Funktion
Wichtiges Zubehör:
Fensterabdichtungen (für den Abluftschlauch, um das Eindringen von Wärme und Insekten zu verhindern.)
Pflegetipps und Hinweise
- Aufstellung auf einem festen Untergrund in Steckdosennähe und Fensternähe
- Regelmäßige Leerung des Kondenswassers
- Filter des Gerätes alle zwei Wochen reinigen (nur komplett getrocknet wiedereinsetzen)
Festmontierte Klimaanlagen
Grundsätzlich gibt es zwei Arten von festmontierten Klimaanlagen. Kompressor-Klimaanlagen und Verdunster-Klimaanlagen.
Hersteller, wie Coleman, Truma oder Dometic bieten diese Klimaanlagen an. Für gewöhnlich handelt es sich um Dachklimaanlagen, welche, wie der Name schon sagt, auf dem Dach in einem Asschnitt von 40 x 40 cm montiert werden. Da kalte Luft nach unten sinkt, macht das durchaus Sinn. Truma besitzt zudem auch eine Sonderform in seinem Sortiment. Die Kompressor-Klimaanlage der Saphir-Baureihe darf direkt im Caravan eingebaut werden und findet in einem Staufach Platz.
Bei Kompressor-Anlagen ist leider stetig ein Brummen zu hören. Klimaanlagen dieser Art wiegenzwischen 18 und 24 kg und benötigen Landstrom. Das heisst, bleibt der Wohnwagen stehen, wird ein Generator benötigt. Es gibt allerdings bereits Verdunster-Klimaanlagen, die auch ohne Kompressor auskommen und mit 12 Volt funktionieren. Diese Anlagen verdampfen zwischen einem und drei Litern Wasser pro Stunde. Sie können die Luft in Innenräumen knapp über 10 Grad Celsius gegenüber der Außentemperatur herunterkühlen.
Dachklimaanlagen sind allerdings immer leichter nachzurüsten, als diverse Anlagen, die im Innenraum des Wohnwagens eingebaut werden, wiegen jedoch zwischen 25 und 30 kg. Es sind keine weiteren Kabel oder Schläuche notwendig, um die Dachklimaanlage zu montieren. Durch einen Ausströmer gelangt die kühle Luft direkt in das Fahrzeug. Es sollte jedoch bedacht werden: Die Anlage ist immer der Witterung ausgesetzt, liegt dem Dach auf und wirkt sich unter Umständen bei leichten Fahrzeugen auf die Kurvenlage aus.
Ventilator-Dachhauben können ebenfalls für leichte Abkühlung von oben sorgen. Marken wie Thule oder Fiamma bieten solche Modelle unter der Bezeichnung Turbo Vent, sowie Turbo Vent Premium an. Diese Ventilatoren lassen sich ebenfalls in Dachlukenausschnitte einsetzen. Zwei Laufrichtungen und eine stufenlose Drehzahlregelung sorgen für den Temperaturausgleich im Inneren des Fahrzeugs. Kühle Luft wird zu- warme Luft abgeführt. Zudem können diese Ventilator-Dachhauben je nach Einbau als Dunstabzug in Bad oder Küche herhalten.
FreshLight- die Kombination aus Klimaanlage und Fenster -
für mehr kühle Luft im Wohnwagen
Einzigartige Kombination aus Klimaanlage und Fenster! Die kühle entfeuchtete Luft kann dank des patentierten Verteilersystems nach hinten, nach vorne oder auch in beide Richtungen zugleich gelenkt werden. Das Heizen ist bei der FreshLight ebenfalls kein Problem, sie ist mit einer energieeffizienten Wärmepumpe ausgestattet. So erweist sie sich beim Kühlen und insbesondere beim Heizen als äußerst leistungsstark, kommt aber mit weniger Energie aus. Im Lieferumfang sind bereits Fliegengitter und Verdunklungsrollo enthalten.
Fazit: Man sollte gut überdenken, für welchen zweck die Klimaanlage genutzt wird und entsprechend Vor- und Nachteile vor dem kauf abwägen. Genügt Lufterfrischung und gefühlte Abkühlung oder möchte man die Raumtemperatur dauerhaft senken. Passt die Höhe des Wohnmobils oder Wagen noch unter das Carport und kann man das Fahrzeug regelmäßig auf dem Dach reinigen. Oder verzichtet man auf etwas Stauraum und nimmt etwas mehr Arbeitsaufwand bei der Montage in Kauf. Ist ein mobiles Gerät doch günstiger für unterwegs und in den eigenen vier Wänden. Es gibt viel zu bedenken vor der Anschaffung. Ihr Fachmann hilft Ihnen gerne weiter und unterstützt Sie bei dem Einbau.
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