Um das rollende Zuhause und die Wertsachen vor Langfingern zu schützen gibt es viele Möglichkeiten den Dieben das Leben schwer machen. Neben einer Diebstahlversicherung kann man Einiges selbst in die Hand nehmen, um Hab und Gut zu schützen. Was sollte vor Fahrtantritt für den Diebstahlschutz beachtet werden? Welche Möglichkeiten gibt es sein Fahrzeug zu schützen? Wie sieht es mit dem Versicherungsschutz nach einem Einbruch oder Diebstahl aus?
Langfinger kennen die Schwachstellen der Fahrzeuge sehr genau. Fenster, Aufbautüren und Türen der Heckgarage dienen häufig als Bruchstelle. Auch größere Dachluken, die Fahrerkabine bei viele Fahrzeugen bieten ebenfalls eine Möglichkeit zum Eindringen.
Reisevorbereitung
Das Kennzeichen aufs Dach geklebt oder die Motornummer in die Scheibe eingraviert hilft das Fahrzeug zu identifizieren - sollte es entwendet werden.
Eine Inventarliste in zweifacher Ausführung ist für die Polizei und Versicherung wichtig. Diese Liste sollte einmal mit auf Reisen gehen und einmal sicher zu Hause verwahrt werden, ebenso eine Kopie der Fahrzeug- und Reisepapiere. Auch angeschraubte Wertgegenstände wie SAT oder Fahrradträger, etc. sollten auf dieser Liste eingetragen sein.
Tipps zur Abschreckung der Einbrecher:
- Geld an verschiedenen Stellen im Fahrzeug verstecken
- Bei kurzer Abwesenheit Licht einzuschalten und das Radio (wenn es an die Bordbatterie angeschlossen ist) laufen lassen
- Bei längerer Abwesenheit Radiobedienteil abnehmen
- Rollos schließen
- Nicht auf Autobahnraststätten übernachten
- Keine Wertsachen sichtbar im Fahrzeug liegen lassen
- Türen IMMER verschließen
- Zündschlüssel ziehen
Diebstahlschutz für Wohnmobil/Wohnwagen
Um das Wohnmobil vor Diebstahl zu schützen gibt es einige Möglichkeiten:
- Einbau eines Schalters, der die Benzinzufuhr blockiert oder die Zündung schließt
- Einsetzen eines Spanngurtes/einer Stange zwischen Fahrer- und Beifahrertür
- Einbau eines zusätzlichen Steuergerätes zur sicheren Ver- und Entriegelung des Fahrzeugs (Für Fahrzeugmodelle wie: Fiat Ducato, Citroen Jumper, Peugeot Boxer und Iveco Daily ab 2006 mit uncodierten Fahrzeugschlüsseln, um die fahrzeugseitige Sicherheitslücke zu schließen)
- Einbau von Sicherheitsschlössern an Türen bzw. Sicherheitsprofilen an Kipp-Fenstern
- Schließbleche zum Blockieren der Schließbolzen bei einteiligen Aufbautüren sowie Einstiegsbügel die durch Abklappen und Verschließen die Aufbautür versperren
- Einbau von Adaptern bei Schiebefenstern
- Sicherheitsprofile gegen einfaches Aufhebeln von Dachhauben und Ausstellfenstern montieren
- Montage eines Kupplungsschlosses gegen widerrechtliches Anhängen des Wohnwagens
- Anbringung einer Alarmanlage (Die Auswahl von Alarmanlagen für Reisefahrzeuge reicht vom einfachen Kontaktschaltern bis hin zu Funkalarmsystemen, die speziell für Reisemobile und Wohnwagen entwickelt wurden.)
- Anlegen von Radkrallen an Rädern
- Einsetzen eines Deichselschlosses (Das Ankuppeln des Wohnwagens wird so nahezu unmöglich)
- Einbau eines Gaswarners (Hilft gegen Überfälle mit Narkosegas und bei „normalem“ Gasaustritt)
Diebstahlschutz von Anbauten:
Fahrräder:
Fahrräder im am Fahrradträger befestigen und abschließen. Zudem kann eine Plane das Rad schützen. So bleibt Radmarke und Fahrradtyp unerkannt.
Dachboxen und Sat-Anlagen:
Durch eine über der Heckleiter angebrachte Blechplatte wird der einfache Zugang zum Dach erschwert.
Tresore
Ein Tresor sollte mit dem Fahrgestell verschraubt und nach Möglichkeit verdeckt eingebaut werden. So bleibt er auf den ersten Blick unentdeckt und die Wertsachen geschützt.
Fahrzeugsuche nach Diebstahl mittels Tracking-System
Möglichkeiten das Fahrzeug nach dem Diebstahl zu finden bieten sogenannte Tracking-Systeme. Diese gibt es in verschiedenen Preisklassen und Funktionsweisen. Einige Ortungsgeräte informieren lediglich über den aktuellen Standort, andere sind mit einer Alarmanlage gekoppelt und informieren zusätzlich zum Aufenthaltsort auch über den Status der Alarmanlage. Die Funktionalität hängt maßgeblich mit dem Einbauort zusammen. Nach Möglichkeit sollte eine externe Antenne angebracht werden, da diese von der Karosserie weniger stark abgeschirmt werden als integrierte und somit das Signal stärker ist. Die Tracking-Systeme können mittels eigener Batterie oder 12 V Stromversorgung betrieben werden. Der Standort deines Fahrzeugs kann über verschiedene Kanäle abgerufen werden., z.B. über eine Webseite, eine App und/oder über SMS-Nachrichten. Die Ortung erfolgt per GPS oder über das Mobilfunknetz, in manchen Fällen sogar in Kombination. Diese Geräte sind in Anschaffung und durch monatliche/jährliche Nutzungsgebühr nicht ganz kostengünstig allerdings sehr effektiv.
Versicherungsschutz gegen Einbruch oder Diebstahl
Schäden im Falle eines Einbruchs und Diebstahls werden zum Teil von der Kasko- und Hausratversicherung gedeckt. Es gibt aber auch Zusatzversicherungen speziell für erweiterten Versicherungsschutz. Hier unbedingt das Kleingedruckte lesen und bei der Versicherung nachfragen.
Für Elektrogeräte wie TV, Radio, Kameraausrüstung, Computer und Handy ist es ratsam eine Zusatzversicherung abzuschließen. Fahrräder müssen ggf. ebenfalls extra versichert werden. Das hängt vom jeweiligen Versicherungsanbieter ab. In manchen Fällen greift hier auch die Hausratversicherung. Hausrat (wie z. B. Geschirr, Kleidung, Regenschirm, ..) ist Bestandteil der Hausratversicherung.
Fest montierte Anbauten sind über die Kasko-Versicherung abgedeckt (z.B. Fahrradträger, Markise oder Heckleiter). Hier empfiehlt es sich die abgedeckte Versicherungssumme des Fahrzeugs zu überprüfen und ggf. eine Aufstockung der Summe vorzunehmen.
Tipp: Fahrräder immer am Fahrradträger befestigt und abgeschlossen verwahren, wenn lediglich Vollkasko-Versicherungsschutz besteht. Besser ist es, den Drahtesel über die Hausratversicherung versichern, damit der Vollkasko-Schutz im Falle eines Diebstahls erhalten bleibt.
Wer sich unsicher ist, welches Produkt das richtige ist, fragt einfach den Fachmann in den entsprechenden Camping-Stores.
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