Da die heutigen Wohnwagen immer luxuriöser und damit auch immer schwerer werden, ist es anstrengend und schwierig, den Wagen an seinen Platz zu bugsieren. Hier hilft eine Rangierhilfe weiter. Du sparst Zeit, Mühe und Muskelkraft. Dein Wohnwagen kommt einfach, unfallfrei und punktgenau an sein Ziel. Rangierhilfen der Marke Truma werden auch Mover genannt. Dies nur zu deiner Info, damit es nicht zu Verwirrungen kommt.
Wie funktioniert eine Rangierhilfe?
Die Funktionsweise einer Rangierhilfe ist einfach. Eine Walze wird durch einen Elektromotor angetrieben und übt somit Druck auf die Reifen aus. Dies geschieht über die Steuerung im Inneren des Wohnwagens. Die neuen Rangierhilfen verfügen über eine eingebaute Bremse. An einer Steigung oder einem Gefälle bleibt der Wohnwagen auf der Stelle, ohne, dass er zurückrollt. Die Bremse wirkt auch, wenn du beim Abreisen das Abschwenken vergessen haben solltest. Die Rangierhilfe wird mittels Batterie betrieben. Vor dem Einsatz musst du den Wohnwagen abkoppeln, um die Rangierhilfe nutzen zu können. Es gibt verschiedenen Modelle, je nach Geldbeutel und selbstverständlich auch je nach Chassis und dem Gewicht, solltest du überlegen, ob du eine manuelle/halbautomatische und vollautomatische Rangierhilfe möchtest.
Vorteile im Überblick
- Weniger oder gar keine körperliche Anstrengung (vollautomatischen Rangierhilfen geht Alles via Knopfdruck über eine Funkfernbedienung).
- Bordsteinkanten, kleinere Steine, etc. werden einfach und problemlos überquert, die gewünschte Fahrtrichtung beibehalten.
- Selbst bei nassem Gras, Sandboden oder Schotter drehen die Räder nicht durch und steuern weiterhin die gewünschte Richtung an.
- Parken an Gefälle? Kein Problem, der Wohnwagen bleibt stehen.
- Auf Grund des zusätzlichen Gewichts der Rangierhilfen-Bauteile unmittelbar an den Reifen, wird das Gewicht in Achsnähe erhöht. So liegt der Wohnwagen besser auf der Straße und lässt sich leichter rangieren.
Nachtteile
- Zusätzliches Gewicht der Rangierhilfe und Batterie ist bei der Zuladung zu beachten.
- Die Montage nimmt je nach Modell bis zu 8 Stunden Zeit in Anspruch. Oder du holst dir Hilfe vom Fachmann und lässt eine Fachwerkstatt den Einbau übernehmen.
- Verlust von 10 cm Bodenfreiheit nach dem Einbau einer Rangierhilfe.
Wie unterscheiden sich die verschiedenen Rangierhilfen?
Prinzipiell unterscheiden sich die Systeme darin, wie die Walze angeschwenkt wird. Durch Andrehen/Kurbeln oder mit einem Umlenkhebelsystem bei den halbautomatischen und elektrisch bei den vollautomatische Rangierhilfen. Einfache Modelle schwenken eine definierte Strecke an, bessere erkennen, wann der optimale Druck der Walze auf dem Wohnwagenreifen erreicht ist. Bei den einfachen Hilfen ist das rangieren nur im Stand möglich, da die Kraft unmittelbar auf den Reifen drückt und die Drehbewegung abrupt geschieht. Hochwertigere Rangierhilfen können auch während der Fahrt etwas lenken, zudem wirkt der Antrieb geschmeidiger, weil ruckelfrei. Je nach Gewicht des Wohnwagens (zwischen 1.300 bis 2.000 kg Gesamtmasse) kannst du die Rangierhilfe ca. 30-40 Minuten nutzen.
Funktion - Manuelle/halbautomatische Rangierhilfe
Mit einem Heber oder Kurbel werden die Antriebsrollen durch Muskelkraft aufs Rad gedrückt. So wird eine Rolle durch diese Bewegung auf eins der Räder gebracht und durch die mitgelieferte Verbindungsstange wird die andere Rolle gleichzeitig auf das andere Rad gesetzt. Ist dies geschehen, kannst du die Rangierhilfe einschalten und den Wohnwagen mit der Fernbedienung zu manövrieren.
Funktion vollautomatische Rangierhilfe
Alle Funktionen geschehen automatisch und elektrisch. Das Aufsetzen der Motoren auf das Rad geschieht automatisch. Dies geschieht über einen zusätzlichen Motor, der bei einem manuell bedienten fehlt. Sobald die Antriebsrollen auf den Rädern sind, kannst du mit der Fernbedienung das Manövrieren beginnen.
Was solltest du vor der Anschaffung und Montage bedenken?
- Welches Fahrgestell hat dein Wohnwagen.
- Ist die Bodenfreiheit mindestens 21 cm oder musst du auf ein Modell zurückgreifen, dass sich auch unter 21 cm einbauen lässt, ohne Probleme zu bereiten.
- Wie ist der Abstand zwischen Stoßdämpfer und Reifen.
- Liegen eventuell Heizungsrohre oder ein tiefer Einstieg vor.
- Beachte auch, dass nur die werksseitig vorhandenen Löcher für die Anbringung verwendet werden dürfen.
- Klär auch das Gesamtgewicht ab, bevor du dich für eine Rangierhilfe entscheidest. Neben ca. 30 -40 kg für die Hilfe kommen noch das Gewicht von Batterie, Steuereinheit und Leitungen hinzu (ca. 20 -25 kg) Also kommst du auf ein Minus von 55 - 65 kg bei der Zuladung.
Tipp: Der Einbau vor dem Rad ist ideal, da es dort spritzwassergeschützt ist.
Kosten einer Rangierhilfe
- Manuelle/halbautomatisch anschwenkbare Rangierhilfen kosten zwischen 1.250, - bis 1.600, - €
- Vollautomatische zwischen 1.800, - bis 2.200, - €.
- Für die Batterie müssen nochmal 150 bis 250 € eingeplant werden. Der Einbau in einer Fachwerkstatt liegt bei ca. 300,- bis 400,- €.
Welche Batterie soll ich wählen?
Welches Batteriepaket für dich geeignet ist, hängt davon ab, für welchen Zweck sie genutzt wird. Ist wenig Kapazität notwendig und wird die Batterie nur für die Rangierhilfe benutzt, genügt eine, Lithiumbatterie. (geringes Gewicht und einfache Wartung). Brauchst du mehr Kapazität oder kannst die Batterie unterwegs nicht aufladen, solltest du eine AGM Spiralbatterie verwenden. Diese Batterie empfiehlt sich auch, wenn du deine Dashboard-Beleuchtung auch darauf anzuschließen möchtest.
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